Neubau des Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen

Bauherr: Landkreis Augsburg
Tätigkeit: Architektur, Hochbau
Ort / Region: Landkreis Augsburg
BGF: 24.000 m²
BRI: 102.700 m³
Lph HOAI:

1-9

Planungsbeginn: 2018
Fertigstellung: 2022

Das Gebäude wird als Ersatzbau das Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen mit folgenden ergänzenden Einrichtungen beherbergen:

  • Pausenhalle und Aula als Versammlungsstätte für ca. 500 Besucherplätze,
  • Schulmensa mit Vollküche und Nebenräumen,
  • Dreifachsporthalle als Schulsporthalle mit Nebenräumen,
  • ca. 300 Fahrradabstellplätze, überdacht,
  • Tiefgarage mit ca. 100 PkW- und ca. 40 Fahrrad-Stellplätzen
  • ergänzende Freisportanlagen

Das Baugrundstück liegt im Süden der Stadt Gersthofen und südlich des bestehenden Paul-Klee-Gymnasiums und des neuen ersatzbaus der städtischen Mittelschule. Bislang wird es als Festplatz genutzt. Westlich des Grundstücks liegt ein großer Sportplatz, der weiterhin von Mittelschule und Gymnasium gemeinsam genutzt wird.

Städtebau und Freianlagen
Die Gebäudeform der Schule setzt sich aus drei quadratischen Baukörpern von jeweils 40 m Seitenlänge zusammen; jeder Baukörper besitzt ein zentrales, ebenfalls quadratisches Atrium mit 12 m Seitenlänge. Die Gebäude sind im norden des Grundstücks angeordnet. einer dieser Baukörper besetzt die ecke Schubert- / Augsburger Straße, formuliert gegenüber dem Gewerbebau ein in der Größe angemessenes pendant und kennzeichnet den Auftakt zum geplanten Schulbau. In der Höhe orientiert sich der neubau an den bestehenden, dreigeschossigen Schulbauten. Durch seine Gliederung in die drei Baukörper reagiert das Gymnasium auf sein städtebauliches Umfeld, geprägt von überwiegend zweigeschossigen, kleinteiligen Wohn- und Gewerbegebäuden im norden und osten. Die gegliederte Gebäudestruktur ermöglicht zugleich die funktionale zuordnung einzelner Bereiche zu unterschiedlichen nutzungen.

Die Dreifachsporthalle orientiert sich zu den Sportanlagen im Westen und besetzt die ecke Schubert- /Tiefenbacherstraße, den lärmintensivsten Grundstücksteil. Sie ist mit einem Geschoss eingegraben und unterirdisch mit dem Schulgebäude und der TG direkt verbunden. Ebenerdig ist die Halle vom Schulgebäude nur über den offenen Werkhof erreichbar. Die bestehenden Freisportanlagen liegen auf der anderen Seite der Tiefenbacherstraße im Westen der Sporthalle, die neuen im Süden auf dem Schulgrundstück. Durch die Anordnung der Baukörper werden unterschiedliche Außenräume gebildet. Die Vor- und Rücksprünge gliedern die Baumasse in Maßstäbliche einheiten. Der größte Bereich im Süden gliedert sich in Pausenbereich, einen Sportbereich mit Allwetterplatz, Rasenspielfeld und Boulderwand, sowie einem Gartenbereich. Vor den Musikräumen im Südosten des Grundstücks befindet sich ein weiterer Gartenbereich. Vor der Mensa ist ein Freibereich mit Bestuhlung vorgesehen. 

Gebäudekonzept
Das Schulgebäude ist aus drei einfachen Kuben zusammengesetzt. Die Außenfassaden sind umlaufend mit den klassenräumen belegt;

sie orientieren sich zum Außenraum. Im Inneren gruppieren sie sich jeweils um pädagogische Mittelzonen (Lernlandschaften) die über atriumartige Höfe natürlich belichtet und belüftet werden können. Vielfältige individuelle und auch gemeinsame Aktivitäten sind hier möglich. Räumlich interessant gegliederte Bereiche mit Nischen und Ausblicken bieten Raum für Abgeschlossenheit und Offenheit, für Rückzug und Kontakt. Die Ausgänge auf die außen umlaufenden Flucht- und Rettungsbalkone sind auch als Freibereiche für diese
Lerncluster nutzbar. Konstruiert als Skelettbau zeigt sich das Gebäude im Innenausbau flexibel bei Änderungen der zukünftigen Raumkonzepte. Dem notwendigen Lärmschutz wird mit Fassaden in entsprechenden Schallschutzklassen und in Verbindung mit mechanischen Lüftungen Rechnung getragen.